Methodik: Die Beratungslandkarten

Abgleich der Einflussfaktoren und Beratungsaspekte

Standardisierungsansätze funktionieren nicht, wenn sie einer Musterfall-Systematik folgen. Musterfälle sind in der Praxis keine Hilfe, da die Konstellation vor Ort regelmäßig abweicht, und sei es nur in Details. Der Arbeitskreis Beratungsprozesse betrachtet statt dessen die Wirkungszusammenhänge isoliert auf Ebene der Einflussfaktoren.

Beratungslandkarte Privat

Der Arbeitskreis hat in seiner Beratungslandkarte Privat alle relevanten Einflussfaktoren mit den Beratungsaspekten im Versicherungs- und Anlagebereich einzeln abgeglichen und sich auf Basisaussagen geeinigt, die für Versicherungsvermittler und Bankberater ebenso wie für Verbraucherschützer tragfähig sind.

Durch diesen methodischen Kniff ist ein schlüssiges Theoriegerüst entstanden. Die „Beratungslandkarte Privat systematisiert“ die wichtigsten wechselseitigen Abhängigkeiten bei den Finanzen eines typischen Privathaushaltes. In dieser Form ist sie ein ideales Medium für Aus- und Weiterbildungszwecke, zumal sie sich insbesondere für die Konstruktion von Musterfällen für Beratungstrainings oder Prüfungen eignet. Auch für die Diskussion um DIN/ISO-Normen zur Versicherungs- und Finanzberatung gibt die Landkarte entscheidende Impulse.

Für den Arbeitskreis bildet die Landkarte jedoch in allererster Linie die Basis für die Entwicklung von Beratungsmaterialien für die Praxis. Nicht nur wegen ihrer Komplexität eignet sich die Beratungslandkarte nicht für den Einsatz in der Beratung. Sie stellt statt dessen für den Arbeitskreis eine Grundlage z. B. für die Entwicklung von Beratungsleitfäden dar.

Wofür die Beratungslandkarte tauglich ist

  • Diskussionsbasis für Finanzbranche wie Verbraucherschutz bezüglich der Beratungsqualität
  • Grundlage für die Ausbildung von Vermittlern, Mitarbeitern und Beratern
  • Grundlage für Finanzbildungsangebote und Öffentlichkeitsarbeit der Branche
  • Grundlage für die Ableitung konkreter Musterfälle für Fortbildungen, Tests etc.
  • Grundlage für die Entwicklung kundenfreundlicher Entscheidungshilfen, Dokumentationsbögen etc.

Handhabung der Beratungslandkarte

Die Beratungslandkarte dient in erster Linie internen Zwecken und ist nicht für die Arbeit mit dem Kunden gedacht. Gleichwohl ist sie mittlerweile in vielen Vermittlerbüros anzutreffen, weil sie Aufmerksamkeit erweckt, Gesprächsanlässe schafft und Kompetenz signalisiert. In unserem Shop können Sie die Beratungslandkarte im DIN-A-1 Format und als individuelles Rollup mit Ihrem Firmenlogo bestellen.

Links unten auf der Beratungslandkarte sehen Sie vertikal aufgeführt die Einflussfaktoren. In den Zeilen finden Sie dazu jeweils die Handlungsaufforderungen und Auswirkungen auf den jeweiligen Beratungsaspekt (z. B. Absicherung von Haftungsrisiken bei der vorliegenden beruflichen Situation).
Im oberen Bereich der Landkarte finden Sie dies übertragen auf konkrete Beratungsanlässe. Die hier stichwortartig aufgeführten Inhalte bilden die Grundlage für die in den Beratungsleitfäden ausformulierten Texte.

Auftragsklärung mit den Beratungsleitfäden

In der Beratungslandkarte werden nicht nur Einflussfaktoren und Beratungsaspekte systematisch zusammengeführt. Im oberen Teil bietet sie vielmehr Handlungsleitlinien für typische Konstellationen (Beratungsanlässe). Dieser Praxistransfer startete 2011/12 mit häufigen Beratungsanlässen (z. B. Umzug, Heirat). Hinzu kamen Anlässe, die in ihrer Komplexität die Funktionsweise des Gesamtansatzes nochmals herausfordern konnten (Immobilienerwerb, Scheidung u. ä.). Nach erfolgreichem Abschluss dieser ersten Themen werden die Beratungsanlässe nun in loser Folge vom Arbeitskreis ergänzt. Dies kann auch auf einen Impuls aus der Branche geschehen.

Zu jedem gewählten Beratungsanlass entwickelt der Arbeitskreis Beratungsleitfäden, die allgemeinverständlich wiedergeben, was in der Beratungslandkarte vorformuliert ist. Die Beratungsleitfäden dienen zur Auftragsklärung im Rahmen der Kundenberatung.
Eine kostenlose Download-Möglichkeit der Beratungslandkarte Privat finden Sie in unserer Mediathek.

Beratungslandkarte Gewerbe

Die Arbeiten an der Beratungslandkarte Gewerbe wurden 2018 abgeschlossen. Auslöser für die Arbeit der Expertengruppen „Gewerbe“ und „Versorgung“ war das Ziel, das Formularwesen Privat und Gewerbe anzugleichen. Im ersten Schritt bedeutete dieses, analog zum Privatversicherungsbereich eine „Beratungslandkarte Gewerbe“ als Überbau zu erstellen. Die Beratungslandkarte Privat lieferte die Grundlage für die privaten Beratungsleitfäden, über welche die Auftragsklärung bei der Beratung erfolgen soll.

Für die Gewerbe-Beratungslandkarte wurden die für einen Gewerbekunden relevanten Risiken (Beratungsaspekte) identifiziert und in den Bereichen Haftung und Sachwertrisiken wie folgt kategorisiert:

  • Haftung
  • Cyber
  • Sachwert
  • Ertragsausfall
  • Rechtsschutz
  • Technische Versicherungen
  • Transport
  • Liquiditäts- und sonstige Vermögensrisiken.

Im Bereich Personenrisiken der Geschäftsführung erfolgte eine Kategorisierung in die folgenden Risiken:

  • Todesfall
  • Invalidität
  • Krankheitskosten / Verdienstausfall
  • Langlebigkeitsrisiko
  • Sonstige Risiken

Im zweiten Schritt wurden typische Beratungsanlässe bei Gewerbebetrieben lokalisiert, wie z. B. der Erwerb von Fahrzeugen oder die Änderung des Risiko-Ortes, der Rechtsform, der Geschäftsführung oder des Tätigkeitsumfangs. Dieses alles erfolgte im Versorgungsbereich unter dem Blickwinkel der Absicherung des Unternehmens bzw. der Teilhaber / Erben (Absicherung des Erbschaftssteuerrisikos). Falls sich der Geschäftsführer privat absichern möchte, sind die Unterlagen aus dem Privatversicherungsbereich zu verwenden.

Liquiditätsplanung, Finanzierung und strategische Unternehmensplanung von Unternehmen zählen zum Aufgabenbereich der Unternehmens- und Steuerberater. Sie sind daher nicht Gegenstand der Gewerbe-Beratungslandkarte.

Eine kostenlose Download-Möglichkeit der Gewerbe-Beratungslandkarte finden Sie in unserer Mediathek.

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